Songwriting Tipps

Eine Handvoll Songwriting Tipps kann ausreichen, um wieder in den kreativen Fluss zu kommen und seinen Song fertigzustellen. In diesem Artikel findest Du die 17 besten Songwriting Tipps für Singer/Songwriter, Komponisten und Textdichter. Wer seine Musik selber schreiben bzw. einen Song schreiben möchte, darf hier mal über die Schulter schauen.

Die besten Songwriting Tipps

Es gibt keine Regeln beim Songwriting – das muss immer wieder betont werden. Die hier aufgeführten Songwriting Tipps sind eher als notwendiges Handwerkszeug zum Komponieren lernen zu sehen. Vielleicht kennst Du den ein oder anderen Punkt schon, doch andere vielleicht noch nicht.

Ich selbst schreibe schon lange, lange selbst Songs und Texte und lese immer wieder neue Bücher, Artikel, Blogposts und auch meine eigene Sammlung mit Songwriting Tipps hier durch. Niemand hat alle Werkzeuge immer präsentund gerne gerät die ein oder andere Technik ins Hintertreffen

Niemand ist zu alt, um noch etwas dazuzulernen!

Songwriting Tipps
#1 Liebe ist ein gutes Thema

Kaum einer wird es je bestreiten: Die besten Songs aller Zeiten wurden über Liebe geschrieben. Häufig sagen sich Songwriter, dass gerade die Liebe ein Thema ist, das sich wie ausgelutscht anfühlt. Doch ist das ein tragbares Argument? Solltest Du deine Songs deswegen nicht über Liebe schreiben?

Ganz im Gegenteil – Liebe ist ein Thema, das jeden Menschen (ohne Ausnahme) bewegt. Zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben ist jeder einmal verliebt, verlassen, verletzt oder gekränkt. Das kann aufgrund eines anderen Menschen sein, es kann die Liebe zu einem Tier beschreiben oder zu einem Hobby. Jeder hat etwas, das er liebt.

Love Songs funktionieren immer!

Songwriting Tipps
#2 Schreib nur für eine Person

Wenn Du dir das Thema deines neuen Musikstücks überlegst, fokussiere dich auf eine einzige Person. Je mehr Menschen Du mit deinem Song erreichen möchtest, desto weniger Hörer werden sich angesprochen fühlen.

Um mehr Menschen mit einer Geschichte anzusprechen muss das Thema sehr weit gefasst sein. Einzelne Aussagen müssen dann entschärft und allgemeiner formuliert werden, um nicht den ein oder anderen abzuschrecken. Und genau hier liegt die Gefahr: Der ganze Text (und/oder die Melodie) sind so allgemein gehalten, dass sich niemand mehr damit identifizieren kann.

Es gibt da einen Spruch, der dies sehr gut trifft: Everybody’s darling is everybody’s depp.

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#3 Hör viel Musik

Das Musikhören ist für einen Songwriter Inspiration. Bei jedem Song gibt es etwas zu lernen für dich. Hör dir die Hits an und frage dich beispielsweise: Was hat diesen Song zu einem Hit gemacht? Wie ist der Song aufgebaut? Wie schnell kommt der Gesang rein? Welche Instrumentalisierung hat der Songwriter verwendet? Wie werden Melodie und Songtext miteinander verschmolzen? Welche anderen Tricks und Techniken hat der Songwriter verwendet?

Es gibt eine Menge aus der Kreativität von großen Songwritern zu lernen.

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#4 Jeden Tag ein paar Minuten

Talent für das Schreiben von Songs zu haben, hilft dir, schneller zum erstklassigen Komponisten zu werden. Doch das beste Talent hat keine Chance gegen einen geübten Songwriter, denn Übung macht den Meister. Je mehr Zeit Du in das Schreiben von Songs investierst, desto besser wirst Du werden.

Du kannst das beherzigen und jeden Tag einen Song schreiben. Dabei ist nicht einmal wichtig, dass das Stück vollendet wird. Eine Zeile, eine Hook, eine Melodie. Jeden Tag ein bisschen mehr bis das ganze Werk steht.

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#5 Erfahrungen und Erinnerungen

Viele Songwriter möchten gerne über erfundene (fiktive) Geschichten schreiben. Oftmals halten sie ihr eigenes Leben nicht für spannend genug und möchten den Songtexten eine besondere Würze dadurch geben. Dabei ist das nicht immer eine gute Idee.

Zum einen ist es in der Regel viel einfacher über Geschichten zu schreiben, die man selbst erlebt hat. Du kennst deine Geschichten, den Ausgang, die Gefühle und was daran so erinnerungwürdig ist. Das verleiht deinem Song einen ganz eigenen Charme, der in einer erfundenen Gechichte nicht zu finden wäre.

Es darf auch nicht vergessen werden, dass deine Zuhörer auch nur gewöhnliche Menschen sind. Die meisten Zuhörer erleben -genau wie Du- alltägliche Dinge und können sich daher emotional viel besser mit echten Geschichten verbinden.

Mehr zum Thema: Songwriting Workshops & Tutorials

Songwriting Tipps
#6 Überarbeite deine Songs

Es fühlt sich gut an, ein Musikstück fertig zu stellen. Und wir sind alle froh, wenn wir den Song im Kasten haben und das Projekt damit abgeschlossen ist. Doch bevor es an das Recording geht, solltest Du dir die Zeit nehmen, den Song mehrfach zu überarbeiten und die Feinheiten zu polieren.

Was zunächst wie ein brillianter Einfall geklungen hat, kann sich später als ganz miese Songidee entpuppen. Eine Zeile, die im ersten Moment Sinn ergeben hat, hört sich nach einer Woche vielleicht nicht mehr so gut an. Vielleicht passen Melodie und Songtext noch nicht perfekt zusammen in der Betonung – all das fällt häufig nur auf, wenn Du etwas Abstand zum Lied gewonnen hast.

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#7 Immer aufnahmebereit

In der Zwischenzeit werden die meisten unter uns bereits ein Smartphone besitzen und täglich bei sich tragen. Jedes Smartphone hat eine Aufnahmefunktion, die Du am besten auf deinem Startbildschirm bereithalten solltest – falls dich eine Songidee spontan überfällt. Ideen sind flüchtig: Wenn Du sie nicht festhältst, verschwinden sie wieder aus deinem Bewusstsein.

Wer kein Smartphone hat, kann auch auf einen MP3-Recorder oder ein Diktiergerät zurückgreifen. Wenn Du dann das nächste Mal tief in der Nacht mit der Idee für einen Mega-Hit aufwachst, kannst Du sie schnell festhalten.

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#8 Ein Notizbuch für die nächste Zeile

Wenn dich ein Satz fasziniert, dir eine neue Zeile für den nächsten Song einfällt, kannst Du diese zwar auf deinem Smartphone einsprechen. Ich bevorzuge allerdings, Ideen für Songtexte in einem schwarzen Notizbuch festzuhalten.

Das Notizbuch ist zwar zusätzliches Gewicht in der Tasche, doch es birgt einen Vorteil gegenüber der Notizfunktion im Smartphone. Während gelöschte Zeilen im Handy für immer verschwinden, findest Du die erste Idee zu deiner Zeile für immer wieder im Notizbuch. Auch wenn Du sie durchstreichst oder veränderst: sie steht da und kann später verglichen werden.

Ein einfaches Büchlein kann hierbei schon reichen.

Songwriting Tipps
#9 Kreative Stimmung

Viele kreative Songwriter haben einen festen Job und schreiben ihre Lieder in ihrer Freizeit. Mir ist es immer schwer gefallen, abends in den kreativen Modus umzuschalten. Gerade wer einen analytischen Job hat, braucht etwas Zeit, um sich in die richtige Stimmung zu bringen.

Der wichtigste Tipp hierfür ist: Nimm dir Zeit. Mir hat es geholfen, eine zeitlang Musik auf dem Sofa zu hören und mich dabei zu entspannen. Dein Geist braucht freien Lauf, dann kommst Du in die richtige Stimmung und die guten Ideen finden zu dir.

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#10 Lesen ist Inspiration

Ein weiterer Weg, um in den kreativen Flow zu kommen und sich inspirieren zu lassne ist das Lesen von Büchern. Es gibt fantastische Autoren, die das Leben aus so vielen unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.

In Büchern von Paulo Coelho oder Milan Kundera habe ich bereits viele interessante Gedanken und Fragestellungen aufgeschnappt, die mir als Inspiration für meine Songs gedient haben.

Songwriting intensiv - Tolles Buch zum Song schreiben

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Songwriting intensiv von Michael Schymik ist ein tolles Buch zum Song schreiben für Anfänger. Es geleitet dich durch den gesamten Prozess des Komponierens eines Songs und gibt dir Einsicht in die besten Tricks der Profis.

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Songwriting Tips – Teil 2

Auch im zweiten Teil findest Du eine Menge Inspiration für deine nächsten Songs und Lieder, die Du schreiben wirst.

Songwriting Tipps
#11 Die richtige Ansprache

Für wen schreibst Du? Wenn Dein Publikum die Message des Lieds nicht versteht, wird es keine Bindung aufbauen. Oder verstehst Du den Mechaniker, der dir etwas über den Radialwellendichtring erzählt?

Mit dem Songs schreiben ist es dasselbe. Schreib in einer Sprache, die dein Publikum versteht und an deine Zielgruppe angepasst ist. Der Hiphopper kann „down mit jemand anderem sein“ oder „Beef haben“. In einem Popsong würde man diese Redewendungen allerdings nicht verwenden.

Der Songtext sollte möglichst mit einfachen Worten gestaltet werden, damit er auch beim Joggen, beim Autofahren oder beim Bügeln verstanden werden kann.

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#12 Hooks – das Geheimrezept

Das englische Wort Hook bedeutet in unserer Sprache Haken. Gemeint sind melodische oder textliche Phrasen, die sich schnell einprägen und später noch schneller wiedererkannt werden. Sie steigern den Wiedererkennungswert deines Songs und damit die Bindung, die der Track mit deinem Publikum aufbaut.

Ein Beispiel: Es gibt Floskeln und Redewendungen, die von jedermann und täglich genutzt werden. Warum diese nicht nutzen? Wenn Du solche alltäglichen Phrasen beim Songwriting verwendest, werden Menschen immer wieder an deinen Song erinnert.

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#13 Variiere

Für den Wiedererkennungswert deines Songs brauchst Du die Wiederholung. Singst Du allerdings die erste Strophe einfach vier Mal, so langweilt der Zuhörer sich schnell und schaltet im Radio einen Sender (oder in Spotify einen Song) weiter. Du musst also etwas variieren – beispielsweise bleibt deine Melodie in der zweiten Strophe gleich, doch der Text verändert sich. In der dritten Strophe kannst Du dann vielleicht eine melodische Phrase leicht verändern, so dass das Original immer noch verwandt klingt, der Zuhörer aber überrascht wird.

Weitere Möglichkeiten zur Variation ergeben sich durch Änderungen in der Instrumentalisierung, dem Arrangement, das Einbauen einer Bridge (Middle Eight), das Verändern der Tonart oder der Oktave, etc.

Songwriting Tipps
#14 Lerne von anderen

Viele Hits im Radio entstehen im Team: Da treffen sich professionelle Songwriter, um einen Song für Künstler XYZ zu schreiben. Der eine ist vielleicht besonders gut im Schreiben von Hooks, der andere findet immer die richtige Melodie und der letzte trägt einprägsame Zeilen bei.

Auf diese Weise entstehen nicht nur großartige Songs, die deinen Stil erweitern – Du kannst von den anderen Techniken, Herangehensweisen und neue Werkzeuge lernen.

Songwriting Tipps
#15 Spaß

Songwriting ist eine kreative Arbeit und kein üblicher Fließbandjob, der jeden Tag acht Stunden lang gemacht wird. Und so solltest Du auch nicht an das Song schreiben herangehen, denn der fehlende Spaß mündet sonst in faden Liedern, die uninspiriert klingen.

Erinnere dich daran, warum Du überhaupt angefangen hast Musik zu machen: Ich bin sicher, dass es war, weil Du enorm viel Spaß dabei hattest. Lass die Kreativität aus dir sprudeln und genieße das Komponieren von Musik. Und wenn das mal nicht geht, leg den Stift beiseite und lenk dich ab, um wieder frisch von Neuem beginnen zu können.

Lies auch Songwriting für Anfänger

Songwriting Tipps
#16 Limits & Grenzen

Wenn viele Songs in kurzer Zeit geschrieben werden, ähneln sich diese manchmal sehr stark. Das mag an aktuellen Hörgewohnheiten, den äußeren Einflüssen oder schlicht am eigenen Stil liegen. Grundsätzlich ist nichts Falsches daran, wenn sich ein roter Faden durch mehrere Songs zieht.

Wenn Du dennoch eine neue Geschmacksrichtung für deine Lieder brauchst, kannst Du dir die Kreativität durch selbst gesetzte Grenzen zunutze machen. Dazu musst Du lediglich deine Werkzeuge oder die Vorgaben im Vorfeld etwas einschränken. Beispiele: Komponierst Du immer auf der Gitarre, dann ist deine neue Grenze, dass Du mit dem Klavier komponieren musst. Schreibst Du immer zunächst den Songtext, so beginnst Du dieses mal mit der Melodie.

Durch die von dir neu gesetzten Limits musst Du deine Kreativität in eine neue Richtung bringen, was fast automatisch zu neuen und andersartigen Ergebnissen führt.

Songwriting Tipps
#17 Die erste Zeile ist entscheidend

Was passiert, wenn der Titel eines Buchs langweilig klingt? Lösung: Es wird nicht aus dem Regal herausgenommen, hineingeschaut oder gar gelesen. Es bleibt einfach im Regal liegen.

Dasselbe kann passieren, wenn die erste Zeile deines Songtexts langweilig ist. Der Zuhörer schaltet weiter…hier liegt eine riesige Chance für dich. Wenn Du es schaffst, eine grandiose erste Zeile zu schreiben, fesselst Du die Aufmerksamkeit deines Zuhörers. Wecke die Neugier deines Publikums mit den ersten Worten – damit wird dein Song besser als 80% aller anderen.

Songwriting Tips von Paul McCartney

Fazit Songwriting Tipps

Es hätte noch eine Menge mehr Tipps gegeben, die hier zumindest eine Erwähnung finden sollten:

  • Wenn dir gerade nichts einfällt, setz dich an die andere Ecke des Raumes
  • Fang einfach an zu schreiben, bewerte nicht, was Du schreibst
  • Halte deine Songs so einfach wie möglich und so interessant wie nötig
  • Der schlimmste Feind eines guten Songs ist das Streben nach Perfektion
  • Frag deine Freunde nach Feedback
  • Experimentiere mit neuen Akkorden, Arrangements, Instrumenten, etc.
  • Sei mutig und lasse deinen persönlichen Stil zu
  • Hör Musik, die Du normalerweise nicht hören würdest, für neue Inspiration
  • Es geht immer um den Song – entscheide alles im Sinne des Songs
  • Schreib den Höhepunkt deines Songs zuerst, dann fülle den Rest
  • Lege dir Termine im Kalender für das Komponieren fest
  • Mach regelmäßige Pausen, um deinen Kopf frei zu bekommen
  • Ein guter Song klingt auch ohne fette Produktion gut
  • Denk dir erst eine Geschichte aus, mach daraus ein Storyboard und daraus den Song
  • Ändere die (Erzähl-)Perspektive deines Songs und überprüfe, ob er dadurch interessanter wird
  • Öffne alte, unfertige Projekte und nimm dir die besten Ideen dort heraus
  • Wenn der Song in einer Sackgasse steckt, lass ihn liegen, schreib den nächsten
  • Nimm einen Buchtitel und schreib den Song, der dir dazu einfällt
  • Richte deinen Arbeitsplatz so ein, dass Du jederzeit loslegen kannst
  • Geh spazieren, komm zurück, schreib weiter
  • Lies dir noch einmal alle Songwriting Tipps durch oder…
  • Fang an. Jetzt.

Songs gelingen nicht an jedem Tag gleich gut. An manchen Tagen will nichts zusammenlaufen und die Inspiration fehlt. Das ist okay, Du bist okay. An solchen Tagen kannst Du hierher zurückkommen und dir alle Songwriting Tipps erneut durchlesen – der ein oder andere wird bei dir dann sicherlich zünden.

Der wichtigste Songwriting Tipp überhaupt, also das Geheimrezept für gute Songs lautet: Fang jetzt an.

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